Augmented und Virtual Reality, diese beiden Schlagwörter sind der aktuelle heiße Scheiß der Technikszene. Aber was ist das überhaupt?
Augmented Reality
„Unter erweiterter Realität versteht man die computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung“, sagt Wikipedia. Dabei wird also über die tatsächliche Welt eine weitere gelegt. Man läuft zum Beispiel durch die Innenstadt und trägt eine Brille, auf deren Gläsern zusätzliche Informationen eingeblendet werden. Eine Wegbeschreibung, die Preise der Läden in der Nähe, die eigene Twitter-Timeline oder die neuesten Nachrichten.
Es gibt bereits viele Angebote auf Smartphones, die das System nutzen. Ein ganz praktisches ist Google Translate: So kann man die Kamera einfach auf einen Text halten und dieser wird live in eine andere Sprache übersetzt. Hier ein Video dazu, das Vorschaubild reicht sogar für einen Eindruck:
Irgendwer hat es natürlich schon wieder übertrieben
Etwas aufgeregter geht es bei einer Veröffentlichung auf imgur zu. Da steigt jemand aus einem Bus aus und geht eine Straße entlang. Beim ersten Ansehen habe ich erst gar nicht verstanden, was ich da sehe, bis mir klar wurde, dass es sich da auch um Augmented Reality handelt. Die echte Welt ist fast komplett überlagert mit Informationen.
Neben dem für meinen Geschmack viel zu aufdränglichen Geblinke ist in dieser Zukunftsvision eine Sache offensichtlich: Da ist überall Werbung. Hm, hatte ich mir darüber nicht schon mal Gedanken gemacht? Werbung findet immer einen Weg…
Die Öffentlich-rechtlichen haben auch schon drüber nachgedacht
Schlussendlich gibt es mit „Operation Naked“ eine großartige Mockumentary – also eine fiktionale Dokumentation. Daebei geht es um eine Datenbrille, die Zusatzinformationen einblendet, allerdings dezenter als im vorigen Beispiel. Der Film hat es jedoch in sich, hier ein Film aus der ZDF-Mediathek: Ein echter Fernsehbeitrag über die fiktionale Dokumentation. Etwas verwirrend. Leider ist „Operation Naked“ selbst nicht mehr abrufbar, aber vielleicht stolpert man ja irgendwann einmal drüber.
The elevator ride at the World Trade Center tour shows you the architectural history of New York pic.twitter.com/OC03xy2Obr
— How Things Work (@ThingsWork) May 16, 2016
Wir halten fest: Augmented Reality ergänzt die Realität um zusätzliche Elemente. Lässt sich das überhaupt noch toppen?
Virtual Reality
„Als virtuelle Realität wird die Darstellung und gleichzeitige Wahrnehmung der Wirklichkeit und ihrer physikalischen Eigenschaften in einer in Echtzeit computergenerierten, interaktiven virtuellen Umgebung bezeichnet“, heißt es bei Wikipedia. Bedeutet: Eine gläserne Brille reicht da nicht mehr aus. Bei der virtuellen Realität will man die nicht-virtuelle ausschalten. Wie im Kino oder im Traum.
Die Technik hat offenbar eine dermaßen aussichtsreiche Zukunft, dass niemand geringeres als Facebook schon 2014 ganz offiziell Interesse bekundet hat – und zwar für 400 Millionen USD in bar und 1,6 Milliarden USD in Facebook-Aktien. Keine kleinen Fische also.
Die Technik indes muss noch etwas reifen. Die virtuelle Realität ist nämlich so gut, dass den Benutzern mitunter schwindelig und sogar übel wird. Zu viel für ein einziges Gehirn!
Und wie sieht so eine „Brille“ aus? Ziemlich dezent und ausgesprochen modisch:
By dronepicr [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons
„Und was ändert sich für mich?“
Ob wir wohl irgendwann das Haus gar nicht mehr verlassen brauchen? Sicherlich nicht nur wegen einer dieser Brillen, aber sie könnten ihren Teil dazu beitragen. Während Augmented Reality auf den ersten Blick („Blick“, haha, ha) eher für Anwendungen im Freien geeignet scheint, also für die angesprochenen Busverbindungen, ist die virtuelle Realität sicher nur in geschützten Räumen zu gebrauchen.
Ich wüsste derzeit nicht, was ich im Büro davon haben sollte. Aber das hat man bei Computern vielleicht anfangs auch nicht so recht geahnt…