»Wie viel Geld habe ich eigentlich für welche Dinge im letzten Monat ausgegeben?«
Wer sich diese oder eine ähnliche Frage ab und zu stellt, dem sei es geraten, eine elektronische Ausgabenerfassung anzuleiern. Natürlich geht das auch mit Papier und Stift, aber da die meisten sicherlich ein Smartphone ihr Eigen nennen und es praktisch immer dabei haben, bietet es sich ja an, eine dafür passende App zu benutzen.
Tja. Wie zu erwarten war, sieht man hier im App-Store von Apple den Wald vor lauter Bäumen nicht. Im Play-Store von Google wird das bestimmt nicht anders aussehen. Ich habe zwei der Programme mal getestet. 5coins und Saver 2, beide sind leider nur im Apple-Kaufhaus erhältlich.
5coins
5coins ist vor allem eines: aufgeräumt. Das spartanisch anmutende Gesicht der App lässt auf einen entsprechend dünn bestückten Funktionsumfang schließen, aber das trifft nur teilweise zu.
Die Macher haben an die wichtigsten Funktionen gedacht, so gibt es neben der Verschlagwortung von Ausgaben auch eine Möglichkeit, sich Summen nach Woche, Monat und Jahr anzeigen zu lassen und diese auch in Prozent der benutzten Schlagworte zu kategorisieren (sprich: wie viel habe ich im Januar für Klamotten ausgegeben, wie hoch ist der Anteil in 2015 für Einkäufe usw.). Außerdem wird bei Bedarf mit iCloud synchronisiert und es gibt sogar eine Export-Möglichkeit als CSV-Datei. Das war’s. Es ist also nicht möglich, Einkünfte einzutragen, wiederkehrende Ausgaben zu automatisieren oder mit Unterschlagwörtern zu arbeiten.
Saver 2
Saver 2 bin ich etwas verbunden, weil ich seinerzeit die deutsche Übersetzung des App-Store-Textes für die erste Version gemacht habe. Mit Veröffentlichung des Nachfolgers haben sich die Programmierer schöne Dinge ausgedacht, die sie sich allerdings auch bezahlen lassen.
Saver 2 ist vollgepackt mit Möglichkeiten. Es gibt 15 vorgefertigte Standard-Schlagworte mit jeweils 9 Unterschlagworten und 9 weiteren leeren Slots; alle 18 Unterschlagworte können beliebig angepasst werden. Zu jeder Ausgabe kann man einen Text oder ein Foto hinterlegen. Man kann Ausgaben automatisch errechnen lassen (z. B. bei mehreren Quittungen). Eine Auswertung der Ausgaben ist auf verschiedene Arten möglich. Einnahmen können notiert werden. Automatische Ausgaben und Einnahmen können programmiert werden. In der erweiterten Version (einmalig 9,99 €) können unter anderem Orte, Erinnerungen und mehrere Einkünfte pro Monat eingefügt werden. Erst in der Vollversion sind zum Beispiel ein Export der Daten als PDF- oder CSV-Datei, eine Synchronisation per iCloud und die Erfassung verschiedener Währungen möglich. Die Vollversion kostet 9,99 € im jährlichen Abonnement. Das ist eine große Stange Geld.
2,99 € im App-Store | Website | Detaillierterer Testbericht
Momentan habe ich beide Apps in der Grundversion installiert und ringe noch mit mir: Eher weniger Funktionen und kostenlos oder lieber viele (oder sehr viele) Möglichkeiten und womöglich ein Abonnement? Nun ja: Das Abo kostet weniger als einen Euro im Monat. Und das könnte es ja wert sein.