Über Glück im Allgemeinen und Speziellen

Glück? Bemühte man zu dem Wort eine Sprüche-Website, was ich tunlichst unterlasse, dann würde man wahrscheinlich hunderte, wenn nicht tausende Ergebnisse bekommen. Glück ist nun mal für jeden etwas anderes. Wie sieht mein durch und durch glücklicher Tag aus? Döner kommt auf jeden Fall drin vor, und ganz sicher fehlt darin auch ein Wecker…

Glück hat eine Eigenschaft, die auf jedermanns Glücksgefühl zutreffen sollte: Es lässt sich nicht planen. Ich kann nicht planen, morgen im Lotto zu gewinnen, ich kann nicht voraussehen, ob ich beim nächsten Autounfall nur mit einem Blechschaden davon komme und ich weiß auch nicht, ob die Suche nach einer neuen Wohnung recht bald oder erst in einigen Monaten von Erfolg gekrönt sein wird. Glück lässt sich nicht erzwingen. Hart arbeiten, um nach ein paar Jahren die ersehnte Million auf dem Konto zu haben – das geht nicht allein mit Glück (hat aber vielleicht damit zu tun). Glück tritt vielleicht ein, vielleicht auch nicht. Wenn ich zum Beispiel Minigolf spiele, ist der direkte Treffer ins Loch ausschließlich Glücksache, bei Profis steckt viel Training dahinter und das Glück spielt höchstens noch eine Nebenrolle.

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Beim Nachdenken über das Glück ist mir nicht nur aufgefallen, dass jeder darunter etwas anderes versteht. Sogar für mich allein ist das Gefühl, glücklich zu sein, je nach Gefühlslage unterschiedlich, sogar je nach Alter! Bei der Einschulung hatte ich Glück, dass ich mit meinem besten Freund in der gleichen Klasse landete. (Das dachte ich jedenfalls – vielleicht stand das auch per se fest. Wir lernen, Glück kann auch geschwindelt sein.) In der Schulzeit war es Glück, wenn Stunden ausfielen, die oder der Angebetete die Avancen erwiderte oder man in der Pause den Großen nicht das Butterbrot abgeben musste. Mit viel Lernen und einer großen Portion Glück bestand ich irgendwann die Führerscheinprüfung. Glück war und ist es, im Kino neben den richtigen Menschen zu sitzen und keine Popcornwerfer, Dauerhandybenutzer oder über-den-Film-Diskutierer um sich herum zu haben.

Ist Pech denn eigentlich bloß die Abwesenheit von Glück? Nein, das reicht leider nicht: Pech ist das Anti-Glück, nicht nur der nicht gefangene Brautstrauß, sondern auch noch als Verlierer bei der Reise nach Jerusalem und schlussendlich ohne Unterhose dazustehen (wem das nichts sagt, der war noch nie bei einer Hochzeit mit traditionellen Spielen – und kann sich wahrlich glücklich schätzen).

Glück ist es, eine Familie und Freunde zu haben, auf die man zählen kann. Glück ist es, die Zeit für Veränderung zu erkennen. Glück ist aber auch ein Nutellabrot. Ich glaube fest, dass wir alle täglich tausendfach Glück haben und es in den meisten Fällen gar nicht erst merken. Das Glück ist also schüchtern und zeigt sich nicht so häufig – man muss dafür ein bisschen die Augen offen halten. Aber wenn man sich daran gewöhnt, trifft man es ständig an. Da werde ich jetzt mal drauf achten. 

Foto: IamColorBlind / pixabay

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