Diese Tage sind großartig; um genauer sein, sind sie es schon: Blauer Himmel und Sonnenschein, die Menschen sind draußen, mit etwas Glück und Einsatz eines Urlaubstages ist jetzt sogar schon Wochenende. Am Samstag ist obendrein auch noch Rhein in Flammen. Und: Das tolle Wetter soll die ganze Zeit so bleiben. Was will man mehr?
Ich wachte heute um 6:20 Uhr pünktlich kurz vor dem Weckerklingeln auf, denn ja, ich hatte vergessen, ihn auszustellen. Einschlafen war danach nicht mehr möglich – nennt man das schon senile Bettflucht? Stichwort Alter: Ich hörte neulich jemand in den Dreißigern sagen, er habe bereits mehr Leben hinter als vor sich. Das brachte mich zum Rechnen und zu der schwachen Hoffnung, dass das auf mich noch nicht zutreffen möge. Auch wenn ich es mir bereits manches Mal anders wünschte – an solchen Wochenenden voller freier Zeit, Sonne und Möglichkeiten ist das Leben schön. Jedoch weiß man nie, wann es zu Ende ist; und das ist natürlich der Grund für all die Facebook-Kalendersprüche des „lebe den Tag, als wäre es dein letzter“-Genres.
Auch wenn sie niemand mehr lesen möchte, sind sie dennoch nicht weniger wahr. Also stelle ich mir manchmal die Frage: Falls dies der letzte Tag in meinem Leben sein sollte, wäre ich zufrieden? Und völlig egal, wie ich mich gerade fühle und wo ich gerade bin, die Antwort lautet immer ja. Zufrieden sein mit dem, was man erlebt, gelernt und gesehen hat, ist eine wichtige Fähigkeit, finde ich. Denn sie entspannt ungemein. Das heißt ja nicht, dass man nicht noch mehr erfahren dürfte.
Sport hat eine antidepressive Wirkung, die mit der von Medikamenten gleichzusetzen ist. Der Vorteil: Es kostet wenig und alle Nebenwirkungen sind – bei richtiger Anwendung – ausschließlich positiv. Wie zum Beispiel mehr Energie, geistige und körperliche Kraft und womöglich sogar ein besseres Selbstbewusstsein. Darüber gibt es ausreichend Studien, leider Gottes, also bin ich um diese Erfahrung auch nicht herum gekommen. Mit anfangs mäßigem Erfolg, der mir aber immerhin einen schönen Blogartikel dazu einbrachte. Oder zwei. Und Luft nach oben kann ja anspornen.
Nun scheint also draußen die Sonne, ich schreibe entspannt einen Blogartikel mit ganz vielen Verlinkungen und denke, dass all die Leute, die angesichts dieser Tatsache den Kopf schütteln könnten und denken, ich solle doch an die frische Luft und vielleicht mein Auto putzen oder einen Spaziergang machen, ganz weit weg. Denn das ist es doch: Falls heute der letzte Tag deines Lebens wäre, wärst du zufrieden?
Ja, und wie!
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