„Fräulein Meier, schicken Sie bitte ein Fax an…“

Na, wer kennt es noch? Das gute, äußerst alte Faxgerät. In Deutschland vermutlich auch in 2019 weiterhin bei offiziellen Stellen eher akzeptiert als eine E-Mail. Die Gründe dafür liegen auf der Hand und sind auch leider nicht von derselben zu weisen. Und das, obwohl jeder, der sich im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte befindet, anerkennen sollte, dass Faxmaschinen mittlerweile ausgedient haben. Äh. Sollten. Ausgedient haben sollten.

Wie dem auch sei, hier geht es gar nicht um eine Gesellschaftskritik. Ich will erzählen, wie es damals war. Bei Privatleuten wie meiner Familie zog das Faxgerät irgendwann klammheimlich ein und rührte die Kommunikation auch nicht besonders um. Ich meine, was bringt das schon? Ständig ist das teure und aufwändig zu beschaffende Thermopapier leer und wenn man dann mal ein Fax schicken möchte, geht der Empfänger ans Telefon und die Übertragung funktioniert nicht.

Eines Tages aber gab es doch einmal so einen Moment. Die SMS war noch nicht erfunden, Telefonieren war irgendwie out, das Internet gab es noch nicht – was also tun? Ich saß tatsächlich nachmittags vor dem Faxgerät und schrieb Kurznachrichten an Freunde. Die ebenfalls vor ihren Geräten saßen. Und schrieben. Und schickten. So unterhielten wir uns in der Gruppe über mehrere Ecken per Faxgerät. Eine total zeitraubende Art der Kommunikation.

So kam es aber, dass einer dieser Empfänger Hunger äußerte und ich kurzerhand die Pappschachtel einer Tiefkühlpizza ins Faxgerät schob. Die Übertragung dauerte ziemlich lange, aber das Ergebnis konnte sich buchstäblich sehen lassen.

Abschließend noch der zweisekündige Ausschnitt eines weltbekannten Films. Man sieht: Es gab eine Zeit, in der diese Technik als äußerst modern galt!


Titelfoto: Wendelin Jacober von Pexels

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