Dieser Tage fiel mir auf, dass sich mein Medienkonsum in den vergangenen Monaten geändert hat. Ausschlag für die Erkenntnis gaben die Artikel bei chez @heibie und Dentaku, in denen es um das Bloggen geht, konkreter das „Mitschreiben“ per Tagebuch (ob nun online oder offline) und natürlich auch um das Lesen anderer Webinhalte.
Seit Herbst dieses Jahres fülle ich meinen RSS-Reader fast wöchentlich mit neuen Blogs, inzwischen habe ich über achtzig abonniert. Davon sind natürlich viele nicht besonders aktiv, so dass ich mit dem Lesen derzeit noch hinterher komme. Aber Moment, fragte ich mich dann, wieso eigentlich? Vor diesem langsamen Wechsel hatte ich selten genug Zeit, die bisherigen Beiträge alle zu lesen, woher nehme ich mir die Mehrzeit denn?
Und da fiel mir ein, dass ich obendrein auch viel mehr Bücher lese und höre als zuvor. In diesem Jahr habe ich bereits 27 Hörbücher gehört und 48 Bücher gelesen. Manche davon sind klein und kurz, aber dennoch – das waren jeweils etwa 12.000 gelesene Seiten und auch ungefähr 12.000 Minuten Hörzeit (über 8 Tage am Stück). Bei den gehörten Minuten sind Podcasts nicht einmal eingerechnet, die sicher ein Vielfaches davon in die Waagschale werfen würden.
Woher kommt diese ganze Zeit? Es muss eine Interessenverschiebung sein. Im Oktober habe ich Netflix gekündigt und gerade kürzlich auch Amazon Prime (weil die in wenigen Wochen trotz bezahltem Abonnement Werbung ausspielen und ich das einfach nur unverschämt finde). Wenn ich heute durch meine Filme bei Trakt scrolle, stellt sich der Eindruck ein, dass ich in der letzten Zeit weniger, aber dafür besseren Content geschaut habe als noch Anfang des Jahres.
Will ich am Smartphone eine kleine Zeitspanne überbrücken, geht mein erster Klick seit einiger Zeit auch nicht mehr zu Mastodon, sondern zum Feedreader, weil irgendwer von diesen 80 abonnierten Blogs sicher etwas interessantes geschrieben hat.
Eine schöne Änderung, muss ich sagen, eine außerordentlich willkommene. Man liest sich!
Cool!
Ich versuche seit einiger Zeit ja auch, mehr zu lesen, aber das klappt noch nicht so ganz. Vielleicht kann ich die Tage, die mir noch zu Hause bleiben ja dazu nutzen.
Bei mir passierte das alles ungeplant und unabsichtlich. Durch die vielen neuen Blogs im Reader „musste“ ich die Beiträge anfangs eben nacheinander weglesen und jetzt ist das irgendwie normal geworden. Ich kann es nur empfehlen 🙂