Steht von Geburt an fest, welche Musik man lieben wird?

Zurzeit kann ich in meinem Umfeld dabei zusehen, wie sich langsam der Musikgeschmack von Kindern formt. Bei jedem Treffen singen sie unterschiedliche Lieder, darunter sind peppige deutsche Musik, Kindersongs, Rap, Rock und allerlei andere Stile.

Ich selbst wuchs mit einer CD von den Bläck Föös auf (die singen auf Kölsch), mit einer Schallplatte der Hippie-Band Canned Heat, Musical-Soundtracks und später den Fantastischen Vier. Trotzdem höre ich heute am liebsten elektronische Musik, in vielen verschiedenen Varianten, aber auch mal die alten Lieder, darunter sogar zwei-drei von Udo Jürgens.

Wie entwickelt sich wohl ein Musikgeschmack? Vielleicht hat jeder Mensch – seit Geburt oder antrainiert – eine gewisse Vorliebe bei Tönen und damit letztlich bei Musik: Melodisch, hämmernd, sphärisch, mit Fokus auf den Text und so weiter. Ich wäre neugierig, wie derlei Kriterien bei verschiedenen Menschen in einem Netzdiagramm aussähen. Und ob man daraus ableiten könnte, dass Menschen mit ähnlichen Ausprägungen tatsächlich auch die gleichen Lieder mögen.

Falls dem so wäre, könnten daraus klügere Vorschlagsalgorithmen gebaut werden, zum Beispiel für geteilte Listen oder über mehrere User hinweg. Denn bei mir ist das so: Ich mag zwar elektronische Musik, aber daraus leiten Algorithmen manchmal ab: „Der Typ mag jede elektronische Musik.“ Dabei ist das natürlich zu simpel gedacht. Und ich freue mich auf den Moment, wenn ich dem Streamingservice eines Tages genauere Angaben darüber machen kann, was ich mag und was nicht, und ich dann endlich keinen Dubstep mehr vorgeschlagen bekomme.

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