Die Älteren werden sich erinnern: das Tamagotchi. Ein kurz vor der Jahrtausendwende auf den Markt gekommenes Spielzeug-Ei mit einem kleinen Display. Ein Küken, das frisch geschlüpft Zuneigung, Essen und Spielen erwartet, das auch ab und zu schläft (wenn man im Gerät die richtige Uhrzeit eingestellt hat, schläft es auch nachts) und das ansonsten einfach nur vor sich hin wächst und lebt.
Wie so ein digitales Kind, das man löschen kann, wenn man die Batterie entnimmt, und das auch sterben kann, wenn man es nicht genug füttert oder sich selbst überlässt. Dann einfach den Reset-Knopf drücken und es geht von vorne los. Das waren noch Zeiten!
«Tamagotchi 0124 ubt» von Tomasz Sienicki. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons.
Plötzlich hatte jeder so ein Ding, ich ging damals noch in die Schule, und auch im Unterricht piepste es regelmäßig hier und da, was die Lehrer natürlich zur Weißglut brachte. Ich besaß so einen japanischen Minicomputer übrigens nie, aber es ist anzunehmen, dass mir das nicht besonders geschadet hat.
Ein bisschen schade ist es ja schon, dass Tamagotchis nicht mehr unser Leben bereichern. Sich ständig um ein piepsendes Kleingerät in der Hosentasche kümmern zu müssen, würde den heutigen Jugendlichen bestimmt ein bisschen Verantwortung beibringen. In Wikipedia steht, dass das Tamagotchi vor einigen Jahren ein Revival feierte – das war völlig an mir vorbei gegangen.
Wahrscheinlich war ich zu der Zeit einfach zu sehr mit meinem Handy beschäftigt.