Das erste Quartal des Jahres ist vorbei und ich schreibe immer noch regelmäßig 2024, dieses Mal brauche ich lange für die Umgewöhnung. Apropos Schreiben, ich habe dieser Tage das Wort Wohlfühlgeräuschesammlung erfunden und mag die deutsche Sprache dafür, dass auch ihr sofort wisst, was damit gemeint ist.
Diesen Monat bekam ich eine neue Brille und hatte die ersten zwei Tage bei schnellen Kopfbewegungen leichten Schwindel. Ich erinnere mich noch an die erste Brille meines Lebens: Da fühlte ich mich beim Verlassen des Laden seltsam groß, die Pflastersteine am Boden verwunderlich weit entfernt, so als hätte ich beim Optiker nicht nur eine neue Brille bekommen, sondern auch Stilettos.
Als ich Taxi für einen Freund spielte, fuhr ich in ein Parkhaus, in dem es keine Schranken gab, und natürlich zog man auch keinen traditionellen Parkschein. Bezahlt werden sollte stattdessen an einem Automaten, an dem die Identifizierung vermutlich anhand der Nummernschild-Kombination stattfindet, danach fährt man einfach raus. Das Problem hier: alle Automaten waren abgeschraubt. Als ziemlich coole Alternative wurde zwar die Möglichkeit beworben, auf einer Website zahlen zu können (ebenso: Nummernschild eintippen, Zahlungsmethode auswählen, zahlen, fertig), auch nachträglich. Das Problem: Die Website sagte, für mein Nummernschild gebe es keinen Parkvorgang. Die Hotline fand später heraus, dass das stimmte. An dem Tag hatte in dem Parkhaus nämlich jeder kostenlos parken können, weil die gesamte Technik ausgefallen war. Höhö.
Im März habe ich außerdem den Blog umgebaut und schraube weiterhin hier und da herum. Ich habe außerdem die Rezeptverwaltungssoftware gewechselt. Crouton, das sogar von Apple selbst regelmäßig als tolle App beworben wird, zeigt seit Jahren ein Synchronisierungsproblem zwischen iPhone und Mac. Der Bug ist laut dem (sehr freundlichen) Support bekannt, wird aber wegen Zeitproblemen nicht gefixt. Leider nervte er mich gewaltig. Neulich sah ich Mela, vom gleichen Entwickler wie die sehr bekannte RSS-Reader-App Reeder, und fackelte nicht lange. Ein sinnvoller Ex- und Import der Rezepte war nicht möglich, also übertrug ich sie mehr oder weniger manuell. Das dauerte zwar viele Stunden, aber dabei lernte ich Mela gut kennen und konnte so einige Folgen Trash-TV nebenbei laufen lassen.

Der zweijährliche Hautcheck hat nichts ergeben. Mich wundert das, die Hautfachleute werden bei mir fast jedes Mal fündig. Aber umso schöner, natürlich, noch eine Narbe mehr braucht’s nicht. Komisch war nur, dass die Ärztin es scheinbar unangenehmer fand als ich, als ich fast nackt vor ihr stand. Die sollte das doch ständig erleben?
Bei einem Schreibseminar hörte ich ein schönes Zitat:
Wenn es deinen inneren Frieden kostet, ist es zu teuer.
– Urheberschaft unbekannt
Wenn also wieder einmal eine digitale Sau durchs Onlinedorf getrieben wird, kann man sich fragen, ob man mitmachen will oder ob es zu viel eigenen Frieden kostet. *schwingt den Zaunpfahl*
Von Frieden durch Kunst erzählt Mitzi in Minimal stur – im Schlafzimmer. Der Titel weist absichtlich in die falsche Richtung, es geht vielmehr um die beruhigende Wirkung schön anzusehender Objekte.
Keinen Frieden hingegen findet Kalmun der Ältere in der Kurzgeschichte Das furchtbare Tal von Markus. Ich würde gerne mehr aus dieser Welt lesen und lernte: Das wird bald möglich sein, denn sein Buch spielt dort.
Schreibe einen Kommentar