Der Oktober begann für mich mit der Hilfe bei einem Umzug. Alle, die schon mal umgezogen sind, wissen: das ist fürchterlich anstrengend. Es war mein erstes Mal mit Umzugsunternehmen – das ist schon toll. Die Leutchen kamen an, tranken dankbar einen Kaffee, schleppten dann in atemberaubender Geschwindigkeit all die schweren Dinge in ihren Laster, für die Normalsterbliche wie wir Stunden gebraucht hätten, dann gab’s einen Energydrink und schon brausten sie los. Dieser Teil war weniger anstrengend, es waren all die anderen Dinge: Kisten schleppen, Lampen abmontieren, Kleinzeug im Obi besorgen, Fernseher anbringen, Essen für alle organisieren, den außer Betrieb befindlichen Aufzug in Betrieb setzen lassen und etwa zehn Millionen andere Dinge. Das Ganze dauerte Tage.
Zwischendurch gab’s erst einen Feueralarm und einige Stunden später einen Stromausfall, beide Male rückte die Feuerwehr an. So ein automatischer Feuerwehranruf ist zwar ein Vorteil, wenn man in einem großen Haus wohnt. Aus dem Vorteil kann aber eben schnell ein Nachteil werden, denke ich, wenn man es gewohnt ist, unter dem Feuermelder zu rauchen oder das Essen sehr scharf anzubraten. Apropos Küche: Bei dem Umzug fand ich ein Messer, das älter ist als ich. Und es ist nicht nur immer noch scharf, sondern auch schon hunderte Male in der Spülmaschine gewesen, der Griff hält trotzdem. Früher war wirklich manches besser.
Mein Arbeitgeber bot im Oktober eine Grippeimpfung an. Die Anmeldung fand online statt, an dem Tag selbst ging ich einfach nur in ein Büro, gab einen Zettel ab, wurde gepiekst und war fünf Minuten später wieder am Platz. Das Angebot ist so dermaßen niederschwellig, dass ich es jedes Jahr mitmache, und ich freue mich total, dass es diese Möglichkeit gibt. Nebenwirkungen: außer einem schweren Arm wieder mal nichts.
Beim Optiker habe ich eine Brille mit Knochenschalllautsprechern getestet. Die Brille war von Ray Ban, in Zusammenarbeit mit… Meta. Der Sound war überraschend gut, die Telefonier- und Videoaufnahmefunktion konnte ich nicht testen. Den Preis habe ich auch nicht erfahren, weil den Verkäufern die Lust verging, nachdem ich zu viel gegen Meta und das „billige Plastik“ gewettert hatte. Sie fühlte sich aber wirklich an wie eine dieser 3D-Brillen, die man im Kino bekommt.
An einem Samstag waren wir in der Bonner Innenstadt. Der Plan: Mittagessen, danach Besuch mehrerer Geschäfte, denn wir brauchen Dinge, wollten außerdem zum Frisör. Am Ende lief es so: Mittagessen, nachbestellen und weiter essen, danach gegenüber in ein alte-Leute-Café fallen und zum Kaffee mehrere Stücke Sahnetorte bestellen, weil die in der Auslage so lecker aussahen. Danach in einen Laden schleppen, nichts von dem gefunden, was wir gebraucht hätten. Anschließend völlig erledigt und vollgefressen zu Hause auf die Couch gesunken. Frisör haben wir stattdessen tags drauf in der Badewanne selbst gespielt, ist eh billiger.
Für erschlagene Momente wie diesen habe ich mal wieder mit „Return to Monkey Island“ angefangen. Das erste der Spiele, „Monkey Island“, war in den 90ern eines der Spiele dieser Zeit. Es gab in den Jahren danach einige nachgemachte Versionen, aber keine reichte nur annähernd an das Original heran. Seit einer Weile gibt es den ganz offiziellen zweiten Teil, vom gleichen Macher, mit dem gleichen Humor – und es ist einfach großartig. Wer das erste mochte, wird das zweite lieben, allein schon für das Gefühl, nochmal jung zu sein.
Ansonsten: Bei der Arbeit unglaublich demotivierende Aufgaben. Das ist normal, das kommt in jedem Job vor, es gibt so Phasen, wah-wah-wah. Trotzdem war das fies und ich merkte, wie ich morgens einfach nur deswegen schwerer aus dem Bett kam. Also musste eine andere Motivation her, irgendwas, bei dem man die Erfolge sofort sieht und auf das man sich freuen kann. Die Lösung fand ich überraschend in der Suche nach einer Küchenmaschine zum Brotbacken. Das wird hier nämlich viel gegessen und da vor einer Weile die letzte Bäckerei in angenehmer Laufentfernung geschlossen hat, wäre es gleich doppelt sinnvoll, wenn ich selbst backen würde. Ich bin gespannt, die Anfänge sind gemacht.
Ich backe auch seit ca. einem halben Jahr mein Brot selbst. Mir ging es darum, Montags ein frisches Brot für die Arbeit zu haben. Hab das ganze so optimiert, dass ich mein Brot in der Heißluftfritteuse backen kann.
Genau, so ein bisschen das Einkaufen optimieren will ich auch, weil wir wie gesagt viel Brot essen. Das mit der Heißluftfriteuse finde ich cool!