Wieso leben wir? Logisch, kurz nach der Existenz der ersten Einzeller erfand der Mensch das Rad. Aber auch die Evolution muss doch einen Sinn haben – wozu das Ganze?
Hat uns etwas Höheres dazu verdonnert? Sind wir, wenn nicht sogar fremdgesteuert, dann zumindest fremdbestimmt? Einem mehr oder weniger klaren Weg zu folgen ohne zu wissen, wo er hin führt – das sind wenig motivierende Aussichten. Möglicherweise war auch nur der Startschuss festgelegt und wir sind unbewusste Spielfiguren in einem göttlichen Wettrennen? «Wessen Wesen sich zuerst auf einem zweiten Planeten ansiedeln, der hat gewonnen!»
Ist es lediglich unser eigenes Streben nach Beherrschung dieser Erde? Sich unsere Welt zu Eigen machen, sie benutzen, sie abnutzen, sie verbrauchen bis wir uns einen neuen Erdball suchen müssen? Dieses Ziel erreichen wir in absehbarer Zeit – hoffentlich ist die Raumfahrt dann auch weit genug für diesen Fortschritt.
Oder ist es einfach nur Zufall? Vielleicht ist der Zeit in ihrem stetigen Wandel die Erde und der Mensch aus Versehen passiert. Das Zufallskorn des blinden Huhns, ein Stolperer in der ewigen Entropie der Universen.
Wenn der letzte Fall zutrifft, wie groß wäre dann die Chance, dass ich hier sitze und diese Zeilen schreibe? Wie hoch die Wahrscheinlichkeit, als Mensch überhaupt ein Bewusstsein zu entwickeln und ein Verständnis für Logik? Und falls diese unwahrscheinlichen Zufälle alle trotzdem eintreffen würden, wie unwichtig wären diese Tatsachen angesichts der übrigen Zufälle, die um uns herum geschehen, überall, welten- und universenübergreifend?
Wären diese Zufälle aber nicht gleichzeitig auch das Wichtigste, was uns je passieren könnte? Wären sie nicht die wahrhaftig einzigen sich jemals bietenden Chancen einer sich nie rückwärts bewegenden Zeit? Wären wir nicht dumm, wenn wir sie nicht eine nach der anderen beim Schopf ergriffen und nutzten, nutzten, nutzten?
Möglicherweise! Aber wer weiß das schon? Vielleicht wäre es auch klüger, weiterzumachen und auf die nächste Gelegenheit zu warten.