Die Zukunft von Feuerwerk?

Als wir in der Silvesternacht für etwa 50 bis 60 Sekunden auf dem Balkon standen – es zog wie Hechtsuppe – und den anderen beim Böllern zuschauten, hatten wir eine Idee. Silvesterraketen sind sehr schön anzusehen, sie malen bezaubernde Muster an den Nachthimmel und es macht Spaß, sie anzuzünden. Unbestritten ist aber mehr oder weniger der komplette Rest schlecht – für die Umwelt, für die Tiere und für den Geldbeutel. Umwelt- und tierschonende Alternativen gibt es natürlich, zum Beispiel die, bei der man anstelle von Feuerwerk einfach Bücher kauft, oder die, bei der das Feuerwerk mit Drohnen gestaltet wird, die natürlich den Nachteil haben, dass man sie nicht selbst steuern kann.

Aber könnte man diesen Nachteil nicht loswerden?

Ich habe eine Feier zu feiern und möchte eine kleine Show am Abendhimmel veranstalten. Dafür bestelle ich online ein Drohnenset, einige Tage vor dem Event erhalte ich ein großes Paket. Wie in der Anleitung beschrieben, stecke ich erst einmal das Ladekabel ein und alle darin verstauten Drohnen werden gleichzeitig voll aufgeladen. Es ist genug Zeit, sich mit der App vertraut zu machen. Die gewünschten Formen, Farben und Bilder habe ich vorher im Netz ausgewählt, auch die Anmeldung des Drohnenflugs bei den lokalen Stellen wurde darüber abgewickelt.

Am Tag der Tage stelle ich die Kiste auf die Wiese nebenan, drücke den Startknopf, und der darin verbaute Controller verbindet sich mit meiner App. Ich starte den Flug und wir können alle gemeinsam die Show genießen – wenn gewünscht, auch mit musikalischer Untermalung.

Am Ende des Flugs verstauen sich die Drohnen brav selbst wieder in der Kiste, vielleicht braucht die eine oder andere etwas Unterstützung. Etwaige Defekte oder Ausfälle einzelner Drohnen kann ich über die App melden. Am nächsten Tag schicke ich das Paket wieder zum Anbieter zurück, die defekten Drohnen werden ausgetauscht und das Set für die nächste Buchung vorbereitet.

Als wir da mit unserem Sekt auf dem Balkon standen und die kalten Steine mir die Fußsohlen einfroren, hielt ich den Plan für eine gute Idee. Okay, es würde keine Druckwellen und keine Knallgeräusche mehr geben. Dafür könnten wir aber weitaus schönere und abwechslungsreichere Bilder nutzen, die Luft würde weniger belastet und wir hätten den Ablauf der Dinge immer noch selbst in der Hand. Abwechslungen würde es so oder so weiterhin geben: Früher flog die eine oder andere Rakete rüber zum Nachbarn, heutzutage stürzt vereinzelt eine Drohne ab. Der Nervenkitzel bleibt also.

Schlaue Idee oder bescheuert?

2 Kommentare

  1. Nicht bescheuert. Aber wahrscheinlich unglaublich teuer. Und für die Böllerjungs wahrscheinlich genauso wenig ein Ersatz, wie ein e-Motorrad für die Auspuff-Tuning-Biker. ‍♂️

    1. Hm, das mag beides stimmen. Beim Preis könnte man was drehen, indem diese Drohnen in sehr großem Stil hergestellt würden. Und vielleicht hat ja bereits eine Phase des Wechsels begonnen. Manche Traditionen laufen langsam aus.

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