Heute stand ich im Getränkehandel in der Kassenschlange, in der einen Hand ein Sixpack Wasser, in der anderen ein Sixpack Saft. Da entdeckte ich die Mentos-Rollen und beschloss, ohne weiteres Nachdenken eine davon mitzunehmen. Mir ist klar, dass ich damit Opfer der berüchtigten Quengelzone wurde, aber das hat einen Grund.
In der Schule hatte ich früher eine Zeit lang zwei beste Freundinnen. Wir machten alles zusammen. Lernen, Kochen, Pyjamaparties, Ausflüge. Wir fuhren häufig zusammen im Schulbus und irgendwann bot ich den beiden ein Mentos an. Sie griffen zu, wir kauten die Dinger, lachten über die Klebrigkeit und schon war eine Tradition geboren.
Ich kaufte in den nächsten Monaten Mentos-Rollen im Dutzend und bot uns allen immer wieder einen Drops an. Ich weiß nicht, wie viele Stangen wir in der Zeit verbraucht haben, es müssen an die hundert gewesen sein. Vergaß ich, beiden ihren Drops anzubieten, wurde dieser sogar eingefordert – ich war schleichend zum Mentos-Dealer avanciert.
In der Zeit fand sich eine kleine Clique zusammen, wir unternahmen viel gemeinsam und hatten einfach eine sehr gute Zeit. Mit dabei: Mentos. Der Entzug kam schleichend, und das war auch gut so. Bis ich eines Tages meine Jackentaschen abtastete und erstaunt feststellte: Ich hatte keine frische Rolle dabei, und das war sogar in Ordnung.
Nun sitze ich hier, kaue einen dieser zuckrigen Drops und schmecke die gute, alte Zeit. Mehr als zwanzig Jahre ist das her. Wie schnell doch die Zeit vergeht.
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