Disstress und Eustress – zwei Begriffe, über die man normalerweise irgendwann in seinem Leben stolpert. Disstress ist, wie die Vorsilbe schon vermuten lässt, der Stress, der nicht gut ist. Er macht unzufrieden und auf Dauer sogar krank.
Ich hatte total viel zu tun, dann war auch noch Montag und der zieht sich ja bekanntlich ohnehin schon so in die Länge. Alle hatten schlechte Laune und der Tag nahm einfach kein Ende.
Auf solche Arbeitsbedingungen hat sicher niemand Lust. Mir scheint aber auch, dass das hier ein bisschen Einstellungssache ist: Denn überraschenderweise ist nicht jeder Montag immer gleich ein schlimmer Tag. Aber es muss ja nicht alles schlecht sein: Eustress hingegen ist nämlich der gute Stress. Die Arbeitslast mag die gleiche sein, aber man fühlt sich während der Zeit nicht ausgelaugt sondern motiviert und stark, ist froh und zufrieden.
Ich hatte total viel zu tun, aber es hat einfach nur Spaß gemacht und die Zeit verging wie im Fluge. Ich könnte jetzt sogar noch weiter arbeiten, habe richtig Lust auf den Job und freue mich auf die nächsten Tage.
Ob so ein Satz wohl je an einem Montag gesagt worden ist? Wie dem auch sei: In die gleiche Kerbe schlugen auch schon die Griechen: „Chronos“ ist bei ihnen die Zeit, die mich belastet, die Zeit, in der ich wirklich nach der Uhr lebe. Wohingegen „kairos“ die angenehme Zeit ist, in der ich mich entspanne, in der die Uhrzeit gar nicht so wichtig ist – Urlaub eben.
Was fällt bei diesen Definitionen auf? Niemand sagt, diese oder jene Arbeitszeit sei gut. Oder schlecht. Es steht auch nicht fest, dass Arbeiten am Wochenende oder spät abends schlecht ist. Oder gut. Es liegt offenbar an uns, die Zeit, die wir haben, so zu (be)nutzen, dass wir möglichst nur noch Eustress erleben.
Naja. So viel jedenfalls zur Theorie.
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