Mein Jahr 2024 in Büchern

…und in Hörbüchern!

Für mich gehört das Tracking meines Lese- und Hörverhaltens zu einer der angenehmsten Beschäftigungen rund um den Bücherkonsum überhaupt. Ich mache mir keinen Stress mit Zielen oder Streaks, sondern ich freue mich, zu sehen, dass ich stetig etwas für die Phantasie und den Kopf tue, indem ich lese. (In der App führe ich auch eine meterlange Wunschliste und am schönsten ist es, daraus ein neues Buch zu wählen!) Da die App das aber nun mal so anbietet, bin ich in der Lage, Statistiken fürs abgelaufene Jahr zu erstellen.

Beendete Bücher: 53
Gelesene Seiten: 19.097. Darin sind auch die von Büchern enthalten, die ich abgebrochen habe. Ignorieren wir das, hatte jedes Buch also im Schnitt etwa 360 Seiten.

Beendete Hörbücher: 50
Gehörte Minuten: 22.278, also knapp 15,5 Tage. Ignorieren wir die abgebrochenen Hörbücher, hatte jedes im Schnitt eine Länge von 445 Minuten bzw. 7,5 Stunden.

Am besten bewertet habe ich Marianengraben von Jasmin Schreiber. Um nicht das gleiche nochmal zu schreiben: Hier meine Bewertung bei Goodreads.

Am schlechtesten bewertet habe ich Mit dem Kühlschrank durch Irland von Tony Hawks, der mich trotz des Knallersettings mit seinem Buch nicht annähernd so gut begeistern konnte wie Jürgen von der Lippe beim Vorlesen daraus (Goodreads).

Das längste Buch war Im Zeichen der Mohnblume – Die Kaiserin von R.F. Kuang mit 800 Seiten. Ein Wackerstein und immerhin 1,08 Mal „Freiheit“ von Angela Merkel, ein Buch, das ich mir wegen der Länge nicht zulegen werde. Warum? Sorry Frau Merkel, R.F. Kuang hat in ihren dreiteiligen Fantasy-Epos mehr Magie und gutaussehende Menschen gepackt, als es die deutsche und internationale Politik je hätten hergeben können.

Das längste Hörbuch war Die Karte der Welt von Royce Buckingham (Goodreads) mit satten 1.100 Minuten oder eben fast 18,5 Stunden Laufzeit. Zufälligerweise wie die Bücher von Kuang ebenfalls Fantasy… oder vielleicht auch nicht so zufällig? Möglicherweise brauchen diese Romane mehr Zeit, um ihre Welt zu erklären. Ich weiß jedenfalls nicht, wie viele Spaziergänge ich mit diesem Hörbuch gemacht habe, aber ich zog es in unter zwei Wochen durch. Na, vielleicht war auch der eine oder andere Hausputz dabei.

Abgebrochen habe ich 21 Bücher und Hörbücher. Ich finde, das ist viel, andererseits ist es völlig okay, Bücher wegzulegen, wenn sie gerade nicht passen. So fand ich den ersten Teil der Tintenwelt-Reihe ganz in Ordnung, den zweiten brach ich aber nach einem Drittel genervt ab. Da ich denke, dass Cornelia Funke ihren Schreibstil zwischen den Teilen nicht großartig verändert hat, wird es an mir gelegen haben. Es gibt richtige Zeiten für Bücher, und eben auch falsche. Vielleicht versuche ich es eines Tages nochmal.

Über die Onleihe gelesen und gehört habe ich ungefähr die Hälfte der Bücher. Auch wenn die App weiterhin fürchterlich schlecht ist, ist das Angebot selbst hingegen ganz großartig. Die sagenhaft günstige Jahresflatrate der Bücherei in Höhe von 30 Euro sorgt dann auch dafür, dass ich Bücher ohne schlechtes Gewissen zurück ins digitale Regal schiebe, wenn sie mir nicht gefallen.

Die eine, größte negative Überraschung ist schwer zu finden, denn wie gesagt, manchmal passt es halt nicht. Bei Donnerstags im Café unter den Kirschbäumen von Michiko Aoyama hatte ich wohl falsche Erwartungen an das Buch, aber selbst wenn man die weglässt… ich fand es unglaublich langweilig. Enttäuscht war ich auch von der Hörbuchversion von Als wir zum Surfen noch ans Meer gefahren sind von Boris Hänßler. Christian Ulmen liest es großartig vor, aber inhaltlich war es für mich kompletter, zusammenhangloser Unsinn. Und falls jemand Lazyboy von Michael Weins gelesen hat und mir die Handlung erklären möchte, würde ich mich freuen.

Die eine, größte positive Überraschung ist ebenfalls schwer zu benennen. Die Sache mit Rachel von Caroline O’Donoghue hat mich völlig überrascht. In dem Buch schauen wir für eine Zeit mitten ins verrückte Leben zweier Freunde und auch wenn mir das schon gereicht hätte, weil alle Beteiligten völlig durchgeknallt sind, gab’s am Ende noch ein hübschen Twist, den ich nicht habe kommen sehen.

Vom Hocker gerissen hat mich auch Der Markisenmann von Jan Weiler. Das liegt sicher am Setting, denn aus mir unbekannten Gründen stehe ich nicht nur auf Becher und Schüsseln, sondern auch auf Bücher, die in heißen, trockenen Gegenden spielen. Wie sich die Tochter des Markisenmanns und er selbst aber begegnen und aneinander wachsen, hat mich berührt.

Einfach so durchs Buch geglitten bin ich bei Drei Magier und eine Margarita von Annette Marie. In diesem lustigen Fantasy-Buch fängt eine junge Frau als Barkeeperin in einer Bar an und stellt bald fest, dass die Bar der Treffpunkt einer mächtigen Magier-Gilde ist. Kurzweilig und lustig.

Zusammenfassend bin ich mit dem Lesejahr zufrieden. Ein paar Griffe daneben, viele Bücher und Hörbücher haben mir aber gut gefallen. Vor allem habe ich mich über Zufallsfunde gefreut. Ich habe eine Vielzahl an Bücherpodcasts und -blogs abonniert und schaffe mir von den unzähligen Empfehlungen nur selten ein Buch an. Aber wenn es dann mal dazu kommt, bin ich fast immer gut unterhalten. Und darum geht es ja am Ende.

8 Kommentare

  1. ich finde es ganz und gar erstaunlich, dass sich jemand diese Mühe macht!
    Aber so im Nachhinein würde ich gerne wissen, wie viele Bücher ich letztes Jahr gelesen habe. Zwei Dutzend waren es bestimmt, aber ich kann das nicht genauer sagen… Memo an mich: sollte ich das konsequenter verbloggen?

    Immerhin ist es bei mir weitestgehend andersrum: Ich habe keine Zeit für Romane… (außer Ausnahmen >_<)

    1. Wie ich am Anfang erwähnt habe, gehört das Nachverfolgen meines Leseverhaltens direkt zum Spaß am Lesen hinzu. Wenn sich da langsam ein Fortschrittsbalken füllt, finde ich das einfach sehr befriedigend. Das kommt bestimmt aus der gleichen Gehirnecke wie Gamification, schade, dass das beim Sport bei mir nicht auf die gleiche Weise klappt 😉

      Fürs Mitschreiben nutze ich eine App auf dem iPhone, BookTrack (https://apps.apple.com/app/id1491660771). Die eigentliche Auswertung übernimmt sie. Probier’s doch mal aus, wenn du auch ein iPhone hast, und selbst wenn nicht, gibts ähnliche Apps bestimmt auch für Android.

  2. Noch mehr dieser Aufzählungen und ich fange ernsthaft an zu bezweifeln, dass diese 3 Bücher die ich mir in diesem Jahr zu lesen vorgenommen haben irgendjemanden beeindrucken würden.

    Mein Herr, haben Sie zu viel Zeit? 🙂

    1. Es geht nicht darum, jemanden zu beeindrucken. Man könnte an der Liste andersherum kritisieren, dass ich nur eskapistische Belletristik lese und nichts „von Wert“ wie beispielsweise Sachbücher über das Weltgeschehen. Deswegen finde ich, dass weder die Art noch die Anzahl der Bücher irgendetwas aussagen, sondern wie bei Musik einfach eine momentane Laune oder Vorliebe zeigen. Vielleicht fühlt sich jemand mit drei CDs im Leben auch besser als jemand mit 20.000 Titel-Playlisten.

      Das mit der Zeit… die nimmt man sich. Aber: Die Hälfte der Bücher habe ich gehört, und wenn man mal drauf achtet bzw. es drauf anlegt, dann ist am Tag sehr viel Zeit doppelt nutzbar, indem ein Hörbuch nebenbei dudelt. Sicher auch bei dir.

      Übrigens habe ich den Verdacht, dass manche meiner Flop-Hörbücher nur deshalb schlecht bei mir ankamen, weil ich sie nebenbei gehört habe statt mich voll darauf zu konzentrieren. Das Ganze hat also auch einen Nachteil 😉

      1. Natürlich war das mit dem Beeindrucken nicht ganz ernst gemeint. 😉

        Wenn ich ein Hörbuch höre, dann muss ich ganz dabei sein. Das geht genau in der einen Stunde, die ich jeden Tag im Auto verbringe. Alles andere werte ich nicht als gehört, weil ich mit den Gedanken einfach woanders bin.

        Das ist nicht wie Musik, die nebenbei mitläuft und das Tagträumen oder die Konzentration sogar fördert.

        In meinen Ohren werkelt ein Ein-Kern-Prozessor, der immer maximal einen Stream verarbeiten kann! Dafür aber zuverlässig. Meistens. Nicht ganz so oft, würden wir meine Frau fragen!

        1. Hihi, dann fragen wir besser nicht deine Frau! Aber schön zu wissen, dass auch andere sich bei manchen Tätigkeiten nicht aufs Gehörte konzentrieren können. Bei der Arbeit ertrage ich auch nur Musik und kein Geplapper. Podcasts stehen irgendwo dazwischen, die gehen gut beim Duschen oder Kochen 🙂

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert