Podcast-Empfehlung: Was Mit Medien

Retro-Mikrofon

„Ich mache was mit Medien.“

Dieser gleichermaßen ernst wie spaßig gemeinte Satz ist das Programm des Podcasts, den ich heute kurz vorstellen möchte. Bei der Sendung geht’s um das, was die MedienweltTM in den letzten Tagen beschäftigt hat, die Sendereihe beschreibt sich selbst als „Durchleuchtung der Medienlandschaft“.

Themen sind zum Beispiel neue Entwicklungen bei Snapchat, die Zukunft des Radios in Zeiten von sozialen Medien und virtuelle Realität, aber auch politische Themen wie die Einschränkungen, mit denen Journalisten in anderen Ländern zu kämpfen haben.

Die beiden Herren am Mikrofon sind selbst ausgiebige Online-Menschen und sich auch nicht zu schade, die eine oder andere neue Technik auszuprobieren. Lockerer Podcast in angenehmer Länge!

Eine Stunde was mit Medien bei Deutschlandfunk Nova

  • Länge: 40 Minuten (im Podcast fehlt die Musik, darum keine Stunde)
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  • Daniel Fiene: @fiene
  • Herr Pähler: @herrpaehler

Titelfoto: Maciej Korsan/StockSnap.io

Kalenderführung wie ein Ägypter

Sphinx und eine der Pyramiden von Gizeh

Es war ja früher nicht alles schlecht. Die Ägypter zum Beispiel haben eine Menge vollbracht. Wie, das verstehen wir in manchen Fällen bis heute nicht. Etwas, das wir verstehen, ist die Benennung der Jahreszahlen. Da haben sich die Herrschaften damals nämlich etwas kluges ausgedacht.

Der ägyptische Kalender

Die ägyptische Zeitrechnung war der heutigen natürlich ähnlich, wobei, das sollte ich wohl anders herum formulieren. Also: Die Wurzeln unserer heutigen Zeitrechnung scheinen die Alten Ägypter gelegt zu haben. Hm, auch das ist so nicht richtig, denn das kann ich gar nicht belegen. Ach, es ist ja auch nicht so wichtig. Was ich sagen möchte: Schon damals gab es natürlich eine logische Einteilung in „Tages- und Nachtzeit“, wobei der Tag erst mit dem Sonnenaufgang startete und nicht um Mitternacht. Aber das sind Kleinigkeiten.

Wichtiger ist die Frage: Wie konnten die Ägypter die Jahre beschreiben? Dazu gleich noch eine Frage: Wie machen wir das nochmal? – Ach ja, wir zählen ab einem bestimmten Termin, das hat irgendetwas mit der Bibel zu tun. Da Jesus‘ Schalten und Walten zur Zeit der Ägypter noch in ferner Zukunft lag, musste man sich anders helfen. Rückwärts bis Null zu zählen war ja wohl keine denkbare Option.

Die Idee, Jahreszahlen mit bestimmten Ereignissen zu verbinden, hatten die schlauen Menschen damals auch schon. Statt einer hübschen Geschichte machten sie die Zählerei an echten Geschehnissen fest. So begann die Jahreszahlung eine zeitlang immer neu nach der Krönung eines Herrschers. „2 Jahre nach der Krönung von Herrscher XY“ war damit eine klare Aussage.

In unsere Zeit übersetzt

Was, wenn wir uns nach 2.017 Jahren für eine andere Zeitrechnung entschieden? Abgesehen natürlich von dem herrlichen technologischen Wirrwar, den das hervorrufen würde.

Im Jahre 12 nach der Krönung Merkels
Der Slogan erscheint mir etwas übertrieben. Dass Frau Merkel mittlerweile aber wirklich zwölf Jahre dieses Land regiert, erschreckt hingegen etwas. Gut, das mit den Krönungen haben die Ägypter ja vorgemacht. Mal sehen, was sonst noch so ansteht.

Im Jahre 10 nach der Vorstellung des ersten iPhones
„Smarte Geräte“ haben den Mobilfunkmarkt revolutioniert. Ohne sie würden die meisten Leser dieses Blogs ihn, nun ja, nicht lesen. Aber dass wir jetzt schon so lange auf den Bildschirmen herum tippen und wischen…!

Im Jahre 12 nach der ersten Staffel Germany’s Next Topmodel
Natürlich sollte man die Jahreszahlen nicht nach solch wenig denkwürdigen Dingen richten. Ebenso liegt es mir natürlich fern, eine Kausalität zwischen der Zahl der Topmodel-Veranstaltungen und der Regierungsjahre Merkels herzustellen.

Im Jahre 6 nach dem Ende von „Wetten, dass..?“
Ein Trauerspiel. Sechs Jahre ist es bereits her, dass wir das letzte mal die einst größte Abendshow nicht sahen. Denn sind wir ehrlich: Die Gala wurde abgeschafft, weil wir nicht nicht einschalteten. Sei’s drum, ich vermisse sie nur ein kleines Bisschen. Auch wenn das mehr ist, als ich meinem damaligen Blogeintrag vermutet hatte.

Ins eigene Leben übertragen

Viel spannender als allgemein Bekanntes! Im Jahre X nach der Entjungferung, im Jahre Y nach der Hochzeit, im Jahre Z nach der Ägyptenreise… Aber damit könnte ja niemand sonst etwas anfangen. Schade eigentlich. Verwirrung allerorten, ja, aber wir würden viel über andere Menschen erfahren.

Wahrscheinlich bleibt die Bibelregelung darum erst einmal in Gebrauch. Schlicht, weil alles andere sehr umständlich wäre und auch, weil sich niemand traut zu erzählen, dass er noch gar nicht entjungfert wurde.

Zu Fuß auf der Autobahn

Das ist mir einmal passiert, und es bleibt auch hoffentlich dabei: ein unfreiwilliger Sprint über die Autobahn. Wie kam es dazu?

Vor einigen Jahren hatte mein Auto einen schlimmen Unfall. Ich sage nur „mein Auto“, weil ich in dem Moment zum Glück nicht drin saß. Ein LKW-Fahrer hatte sein Gefährt nicht richtig eingeschätzt und beim Abbiegen mein geparktes Auto gegen einen Baum gedrückt. Der Wagen entging knapp einem Totalschaden, war also eine ganze Weile in der Werkstatt. Als er wieder kam, sah er für mich als Laie aus wie immer.

„Was war das denn für ein Geräusch?!“

Ich wunderte mich nur eines Tages beim Waschen darüber, dass der an der Heckscheibe angebrachte Spoiler oben etwas abstand und nahm mir vor, das beim nächsten Besuch der Werkstatt anzusprechen. Dazu sollte es nicht kommen, denn eines Tages brach das Teil auf der Autobahn einfach ab. Es gab ein lautes Knacken und im Rückspiegel konnte ich verfolgen, wie der Spoiler eindrucksvoll über die Autobahn segelte.

Im Nachhinein stellte ich fest, wie viel Glück ich in dem Moment hatte. Der Verkehr floss schnell, vielleicht 160 km/h, und mein Auto warf ein etwa anderthalb Meter großes Stück Plastik mitten hinein. Trotzdem wurde kein Auto getroffen, nicht einmal große Ausweichmanöver waren nötig, soweit ich das sehen konnte. Dennoch: Da lag nun ein Stück meines Autos auf der Fahrbahn und das durfte ja so nicht bleiben.

Zum Glück gibt es an der Stelle viele Ausfahrten, so dass ich leicht wenden konnte: Der Spoiler lag im Grünstreifen zwischen beiden Fahrbahnen. Was nun?

Liegen lassen oder…?

Das Teil war an der Stelle keine Gefahr für andere Autos, ich hätte es also dort liegen lassen können. Da ich aber Argumentationsprobleme mit der Werkstatt oder der Versicherung witterte, wollte ich das Beweismaterial sichern.

So kam es also, dass ich über die Autobahn hechtete. Erste Erkenntnis: Warnwesten werden auch in Kindergrößen verkauft und ich war stolzer Besitzer von gleich zwei Exemplaren. Beim dritten Griff wurde ich aber fündig.

Nächste Erkenntnis: Alles über 100 km/h ist sehr, sehr schnell. Die Autos flogen nur so an mir vorbei – da wird es schwer, einzuschätzen, ob die Zeit für eine Überquerung der Fahrbahn reicht. Dritte Erkenntnis: So eine Autobahn ist sehr breit! Was im Auto geradezu schmal wirkt, ist zu Fuß ein ganzes Stück Weg.

Sicher waren einige der Autofahrer verwundert, aber auch zu schnell, um sich mein Nummernschild zu merken… So fand ich nach etwas Suchen den Spoiler, rannte hin und wieder zurück und war sehr erleichtert, als ich wieder im Auto saß.

Alles gut

In der Werkstatt gab es dann sogar keine Probleme. Man stellte fest, dass der Spoiler falsch montiert gewesen war und darum zu hoch gesessen hatte, so dass der Fahrtwind ihn bei der Geschwindigkeit hatte anheben können.

Es war ein spannendes und sicherlich verbotenes Erlebnis, das man nicht erlebt haben muss. Und falls doch: einmal reicht.


Foto: RolandSD / Pixabay.com