Podcast-Empfehlung: PsychCast

Retro-Mikrofon

Psychologie.

Fand ich in der Schule spannend. Leider hatte ich das Fach nur nie. Da trifft es sich gut, heutzutage schrittweise – und vor allem interessant verpackt – an das Thema herangeführt zu werden. Und das auch noch von echten, praktizierenden Medizinern!

Die übrigens auch kein Blatt vor den Mund nehmen, wenn es zum Beispiel um ihre Ansichten zu alternativen Heilmethoden geht. Es tut gut, Fachleute in ungezwungener Atmosphäre zu allerlei gesundheitsrelevanten Themen sprechen zu hören, denn anders als in einer Sprechstunde sitzt niemand auf heißen Kohlen.

Worum geht es also? Wie der Name leicht vermuten lässt geht es zum Beispiel um Psychotherapie, Sport, Sex, Hypochondrie, Depressionen, Psyche und Essen, Arzneien, Pflege, aber auch um Lernen, Homöopathie und politische Entscheidungen rund um die Psychologie.

Dabei bleibt es keinesfalls ernst, im Gegenteil, es geht häufig auch ziemlich lustig zu. Ein weiterer Grund, was den Podcast von einem „Expertengespräch“ unterscheidet, wie man es im Fernsehen finden könnte.

PsychCast


Titelfoto: Maciej Korsan/StockSnap.io

„…wurde der Leichnam morgens von einem Jogger gefunden.“

Jogger im Sonnenlicht, das durch Bäume scheint

Neulich übernachtete ich woanders und wachte ganz entgegen des üblichen Rhythmus‘ früher auf als nötig. Was tun? Ich überwand mich, zog mir Laufsachen an und begann eine Runde um einen kleinen See. Der Morgen war schön, es war nicht zu kalt und sonnig. Nur wenige Menschen waren unterwegs, hier und da hoppelte sogar ein Hase durchs Gras.

Der See lag in einem Naturschutzgebiet und war nicht von allen Seiten zugänglich, darum führte auch der Rundweg nicht immer direkt am Wasser entlang. Da ich den Weg nicht kannte, hielt ich mich eher rechts und nahm an, irgendwann wieder dort anzukommen, wo ich gestartet war.

Während des Laufens dachte ich an Schlagzeilen wie die im Titel. Die Gegend war so schön und still, dass sie eine tolle Szenerie für einen Horrorfilm oder eine Ermittlungsserie hätte sein können. In so vielen Büchern und Filmen habe ich schon gelesen und gesehen, dass Jogger, Spaziergänger und Hundeausführer in derartige Ereignisse hineingezogen werden. Entweder finden sie gruselige und erschreckende Dinge, oder sie werden selbst Opfer solcher Taten – auf dass sie später von nachfolgenden Menschen gefunden werden.

Natürlich passierte mir nichts dergleichen. Trotzdem war das alles wenig motivierend, fiel mir auf, und ich wollte an etwas anderes denken. Tja, und wie es manchmal so ist, lieferte das Universum mir gleich einen anderen Gedanken: Ein Mann hatte sich offenbar vorgenommen, an diesem Samstagmorgen das Gras in seinem Schrebergarten zu mähen. Er mühte sich an seinem Benzinrasenmäher ab, zog ständig an dem Starter, aber nichts passierte. Ich musste an die Szene denken, in der ein älterer Herr vergeblich versucht, seinen Elektrostaubsauger anzuwerfen:

Das wiederum war so lustig, dass ich fast aus dem Tritt kam. Es blieb also bei Hasen, erfolglosen Schrebergärtenbesitzern und auch einem unglücklich müde aussehenden Jugendlichen, der ganz offensichtlich lieber woanders gewesen wäre.

Tja. Da fragte ich mich, wie ich so motiviert sein konnte, zu früh aufzustehen. Es musste daran liegen, dass ich im Bett weder Handy-Empfang noch WLAN hatte.

Zelten in der Bretagne

Strand, Klippen und Meer unter blauem Himmel

„Iiiek! Da krabbelt ja eine Heuschrecke in deinen Klamotten herum!“ – Wie konnte es nur dazu kommen?

Ein Teil meiner im Stammbaum etwas weiter entfernten Familie lebt in Frankreich und wir Jugendlichen erhielten vor einigen Jahren eine Einladung zum Sommerurlaub in der Bretagne. Da sagten wir natürlich sofort zu.

Direkt am Strand

Das Haus liegt in einer Ferienhaussiedlung direkt am Meer. Das Grundstück schließt mit einer Hecke ab, dahinter liegt der Strand. Heißt: Meeresrauschen war die ganze Zeit inklusive!

Wir waren zu viele Menschen, als dass wir alle in dem kleinen Häuschen hätten schlafen können, also hatten wir Besucher Zelte mitgebracht. Ich war zwar noch nie ein besonders campingfreudiger Mensch, aber für einen tollen Urlaub kann man schon mal über kleinere Übel hinwegsehen. Wenn man zum Beispiel abends auf der Luftmatratze liegt und im Düsteren das Gefühl hat, da krabbelt etwas außen auf dem Zelt herum. Dann macht man die Taschenlampe an und stellt fest: dabei handelt es sich um eine Spinne. Und sie krabbelt nicht außen am Zelt, sondern innen. Oder wenn man abends spät ins Bett geht und morgens früh aber schon vor sechs Uhr davon wach wird, dass die Sonne das Zelt auf gnadenlose Temperaturen aufgeheizt hat.

Unternehmungen

Solche Nebensächlichkeiten halten jugendliche Urlauber also nicht davon ab, eine spaßige Zeit zu erleben. Was haben wir in Frankreich so unternommen?

Einmal waren wir in einer Karaoke-Bar. Ich kannte solche Singschuppen bislang nur aus dem Fernsehen – aber der Laden war genau so eingerichtet wie erwartet. Viele kleine, etwas klebrige Tische standen vor einer ranzigen Bühne. Als wir den Laden betraten, sang sich bereits ein alkoholisierter Urlauber die Seele aus dem Leib. Wie kann man da widerstehen? Die Bar gehörte zur Feriensiedlung und darum waren die meisten Gäste Touristen aus Frankreich und aller Welt. Man würde sich also nicht wieder sehen…

Raues Meer an Klippen der Bretagne
Raues Meer in der Bretagne

Ein anderes Mal fuhren wir zum Klippenspringen. Die Nordwestküste Frankreichs ist mitunter ziemlich kliffig und rau, stellte ich dort fest. Meine Cousins und Cousinen suchten zielsicher eine Klippe, die zwar ziemlich zerklüftet und scharf aussah, für unsere Zwecke aber wie geschaffen schien: Mutprobenspringen ins Wasser! Dabei war es wichtig, die Wellen jeweils richtig abzupassen, denn unter Wasser gingen die Klippen weiter und man wollte ja ungern unten aufschlagen. Als die Ebbe kam, mussten wir fahren, weil es zu gefährlich wurde. Diese Tour war eine gefährliche Adrenalinparty, machte aber Spaß.

Und einmal waren wir als Frauen verkleidet in der Disco. Dazu habe ich aber vor Jahren schon einen anderen Blogeintrag verfasst.

Graue Klippen an einem aufgewühlten Meer
Von Wind und Wasser zerfurchte Klippen

Nackig im Freien

Das Haus am Strand war toll. Es war ausgelegt für drei oder vier Personen, wir waren aber etwa zehn. Dieser Familienzweig ist groß und es sind selten nur wenige Leute in dem Häuschen. Darum hatten sie sich etwas ausgedacht: Neben dem Haus wurde eine zweite Dusche eingerichtet, eine Außendusche hinter einem mehr oder weniger blickdichten Holzzaun. Anfangs störte es mich noch, nackt im Freien zu stehen und zu duschen, später war es mir völlig egal, ob das jemand sah. Es war nur etwas frisch – am Wasser ist es ja ständig windig.

Und die Heuschrecke?

Wir lebten in den Tagen die meiste Zeit draußen auf der Wiese, in unseren Zelten oder waren unterwegs. So muss die Heuschrecke dann auch in meiner Reisetasche gelandet sein. Wir ließen das etwas reisemüde Tier an die frische Luft und ich hoffe, sie fand sich trotz ihrer limitierten Deutschkenntnisse in ihrer neuen Umgebung zurecht.

Zerklüftete Felsen in rotem Abendlicht
Sonnenuntergang an der Atlantikküste