Politik – es muss ja doch mal sein

Ich äußere mich fast nie politisch. In diesem Blog hier ist es das erste Mal, auch in den sozialen Medien schweige ich dazu lieber. Es wird so viel gesagt und geschrieben – da muss ich nicht auch noch mitmischen. Das denke ich manches Mal auch beim Lesen der einen oder anderen Kommentare: „Hätte die- oder derjenige doch einfach besser geschwiegen.“ Ich mache für mich dieses eine Mal eine Ausnahme.

Denn es gibt einen Moment, an dem jede und jeder seine politische Meinung kundtun sollte. Nein, nicht sollte. Muss. Und das ist das Wählen. Denn wer nicht wählt, der lässt anderen mehr Spielraum und Gewicht für ihre Stimme. Wenn von zehn Menschen in einem Raum neun zum Italiener gehen möchten, aber nichts sagen, watscheln später alle zehn zum Griechen, weil nur die zehnte Person ihre Meinung kund getan hat.

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In Erinnerungen schwelgen

Jung waren wir. So jung!

Damals machte es uns nichts aus, einfach nicht ins Bett zu gehen. Wir bewarfen uns mit Chips? Wir wollten weiter diesen einen Film sehen? Wir quatschten ohne Unterlass? Wir spielten unsinnige Trinkspiele?

Damals war das kein Problem. Abends spät schlafen zu gehen und morgens schon vor sechs aufzustehen, weil wir in einen weit entfernten Freizeitpark fahren wollten – so war das an Wochenenden. Müdigkeit? Wenig. Spaß? Jede Menge.

Die Unbeschwertheit der Kindheit neigte sich ihrem Ende zu, die Freiheit der Volljährigkeit war noch frisch, aber der Ernst des Lebens begann gerade erst, auf uns einzuströmen.

Genau diese Phase ist es, in der die Welt zum Greifen nah scheint. Es sind nicht mehr imaginäre Spiele und es ist nicht mehr das Drachensteigen. In diesen wenigen Jahren sehnt das postpubertäre Herz sich nach allem außer Häuslichkeit, es will jetzt selbst fliegen.

Oh ja, wir waren fliegen. Immer unterwegs, voller Tatendrang und Ideen, voller Motivation und Lust auf das Leben. Tage- und nächtelang.

Was für eine geile Zeit!


#projektTXT: „nächtelang“ || Foto: Cory Bouthillette / stocksnap

Küchengedanken

„Welche war wohl die beste Reise meines Lebens? Hmm… Urlaubsreise oder Erfahrungsreise?“

Der Teig brutzelt leise vor sich hin. Langsam wird er dunkler und wöblt sich hier und da gemächlich in die Höhe. Mit dem Pfannenwender in einer Hand drücke ich gedankenverloren auf die Blasen, in der anderen halte ich einen Becher Kaffee.

Neulich bekam ich von einer waschechten Französin ihr Rezept für gute Crêpes. Natürlich ist es ein Standardrezept, aber der Gedanke, eine original französische Spezialität zuzubereiten, verleiht mir ein erhabenes Gefühl und den weichen Teigtellern einen ganz besonderen Geschmack. Alles Placebos.

„Wie oft man wohl in seinem Leben ein Placebo bekommt, ohne es zu merken? Von Mutti bestimmt oft, aber ob man die auch von echten Ärzten verschrieben bekommt?“

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