Damals, als Robin Hood den Sherwood Forest und Nottingham unsicher machte, da hatte ein mit Tinte und Papier verfasstes Dokument noch eine gewichtige Bedeutung. Heutzutage schreiben wir unter unsere E-Mails: „Bitte schonen Sie unsere Umwelt und prüfen, ob diese E-Mail wirklich ausgedruckt werden muss.“ In grün. Mit einem kleinen Bäumchensymbol daneben. Nicht selten landet ein frisch gedrucktes Blatt dann aber im Papierkorb, weil man eben doch nicht vorher geprüft hat, ob diese E-Mail wirklich hätte ausgedruckt werden müssen.
Und überhaupt: Der Weg vom Papierdokument zur E-Mail ist – bei all meiner Begeisterung für diesen digitalen Fortschritt diese Veränderung – nicht ausschließlich so etwas wie großartig. Durch unseren inflationären Gebrauch ist aus einem ehemaligen Kommunikationsmittel die Kommunikation selbst geworden. Will heißen: Oftmals schreibt man eine E-Mail einfach nur des Schreibens willen, ohne großen Inhalt. Oder sagen wir, ohne offensichtlichen Inhalt. Es geht dann eher um „schau, um wie viel Uhr ich noch E-Mails schreibe“ oder „ich habe die Nachricht bekommen und werde mich nicht kümmern“.
Das Verfassen einer Nachricht um des Inhalts willen ist etwas in den Hintergrund getreten und das ist schade. Wahrscheinlich existieren aus diesem Grund Angebote wie Postcrossing, bei dem man Postkarten an Fremde in aller Welt schickt und auch welche zurück bekommt. Es gibt auch Smartphone-Apps, in die man seine Urlaubsbilder hochlädt und die dann als echte Postkarte an den Empfänger gesandt werden. Also eine Karte mit Selfie vom Strand auf Zypern, persönlichem Gruß und echter Briefmarke aus… Deutschland. Nun ja.