Jodel – ein neues soziales Netzwerk

„Holdrihöh!“

Das war mein erster Post bei Jodel, dem neuen und hippen sozialen Medium, das sogar schneller und anonymer ist als Twitter. Wenig einfallsreich, aber ähnlich sinnvoll wie mein erster Tweet. Nun die Frage: Kann das was?

Auf jeden Jodel (Tweet) kann man zurückjodeln (antworten). Jeder Jodel kann außerdem gevotet werden, also sozusagen geliked und ungeliked werden. Die Jodel, die die meisten positiven Votes und die meisten Kommentare erhalten haben, stehen für eine Weile in einer Hitliste.

Bei Jodel braucht man keine Anmeldung, es gibt keine Benutzernamen und man kann sich nicht gegenseitig erwähnen. Links und Hashtags funktionieren nicht. Die einzige Besonderheit: Die App zeigt nur Nachrichten aus der näheren Umgebung an, bis zu 15 Kilometer Umkreis.

Dadurch fühlt es sich so an, als befände man sich ständig in einem lokalen Chatraum. Die App wird hauptsächlich von Studierenden benutzt, in der Unistadt Bonn geht es darum mehrheitlich um die Bibliothek, den Hofgarten, das Studium, den ÖPNV, Prüfungen, Lernzeiten…

Jodel

Jodel ist Quatsch, es ist Zeitvertreib, extrem schnelllebig, und: Es ist sehr interaktionsreich. So gibt es fast keine Jodel, die nicht irgendeine Reaktion hervorrufen. Das ist schon beeindruckend. Es werden die Codes für die Toiletten im McDonalds ausgetauscht und innerhalb von Sekunden erfährt man, weshalb auf der Autobahn wieder Stau ist. Die Öffnungszeiten vom Rewe an der Ecke sind genauso schnell in Erfahrung gebracht wie die Antwort auf die Frage, ob Professor XY die Ergebnisse dieser einen Prüfung schon veröffentlicht hat. Sogar auf „was ist denn in der Römerstraße wieder los“ gibt es eine richtige Antwort.

Um also meine Frage von oben zu beantworten: Ja, das kann was. Zwar nur lokal begrenzt und überhaupt nicht von Dauer. Aber mehr braucht es ja vielleicht auch nicht.

Sechs Monate mit der Apple Watch

Seit knapp einem halben Jahr laufe ich nicht nur mit einem Minicomputer in der Hosentasche herum, sondern ich trage auch noch einen am Handgelenk. Beide Geräte sind natürlich vom gleichen Hersteller – die Apple Watch würde ohne ein iPhone auch gar nicht funktionieren.

Mittlerweile ist die anfängliche Euphorie verschwunden und ich schaue objektiver auf dieses kleine Stück Hightech. Das könnte ein guter Zeitpunkt für ein Resümee sein: Was habe ich erwartet, was habe ich bekommen? Wofür benutze ich die Uhr, wofür nicht? Was hat mich überrascht? Und würde ich sie weiterempfehlen?

Am Anfang war der Hype

Mit dem Start der ersten Gerüchte, Apple könnte eine Smartwatch planen, war ich angefixt. Das hat mich gewundert, denn in den letzten Jahren ist meine Liebe zu den Apple-Geräten immer weiter zurück gegangen. Es war zwar immer nett, wieder ein neues Gadget zu besitzen. Dass ich aber in den Wochen vor dem Eintreffen des Pakets das Internet nach Watch-News durchforsten würde, hatte ich mir selbst gar nicht zugetraut. Ich las erste Testberichte, verfolgte Hashtags, zog mir alle Werbevideos rein und so weiter. Entsprechend euphorisch riss ich dann auch die Verpackung auf, als die Uhr – einige Wochen früher als erwartet – schließlich eintraf. Bis heute verstehe ich nicht, wie jemand ein ehrliches Unboxing-Video machen kann. Ich wäre für eine geradezu besinnliche Auspackzelebrierung viel zu aufgeregt. Aber ich bin ja auch kein YouTuber.

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Daten-„Verkehr“ am Arbeitsplatz

Vor einigen Jahren saß ich einmal am Schreibtisch bei der Arbeit und dachte an nichts Böses – wie man das eben so macht, wenn man einen Bürojob hat. Ich arbeitete zu der Zeit in einer Unternehmensberatung, naturgemäß gab es dort also gewisse Kommunikationsstandards, die man nicht unterschreiten sollte. Da kam eine Kollegin mit knallrotem Gesicht ins Zimmer, schloss die Tür und prustete los:

»Du glaubst nicht, was mir eben passiert ist! Ich hatte ja gerade diese Besprechung mit dem Kollegen aus dem Nachbarteam. Er hatte ein paar Dateien auf einem USB-Stick mitgebracht, die wir uns zusammen anschauten.« Ich nickte nur, gespannt, was jetzt wohl kommen würde.

USB-stick

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