Mickey Mouse – früher und heute

In einem »Lustigen Taschenbuch« gab es mal eine Geschichte, in der Mickey Maus in seiner Funktion als Detektiv einen gekidnappten Wissenschaftler finden musste. Kurz vor der Tat konnte dieser aber noch einen kurzen Hilferuf aus einer Telefonzelle absetzen. Seine Worte waren leider auf Mickeys Anrufbeantworter nicht gut zu verstehen, deutlich war aber, dass der Professor wiederholt »Achtu, Achtu!« in den Hörer rief.

Es stellte sich heraus, dass der Wissenschaftler aber trotz seines baldigen Verschwindens – die Bösewichte standen buchstäblich vor der Telefonzellentür – seine Geistesgegenwart behalten hatte. Und: Er wusste, dass Mickey die chiffrierten Worte schnell würde übersetzen können.

Das tat er dann auch. Denn als Mickey die Telefonzelle und ihr Interieur genauer in Augenschein nahm, stellte er eine Veränderung am Telefonbuch fest, die ihn auf eine Landkarte hinwies. Der Professor hatte ihm offenbar einen Hinweis zu seinem baldigen Aufenthaltsort geben wollen. Aber welchen? Nun, Mickey Maus wäre nicht Mickey Maus, wenn er das Rätsel nicht auf den nächsten paar Seiten gelöst hätte: Das nebulöse »Achtu« hieß in Wirklichkeit »8 U« und meinte damit einen Quadranten in der Landkarte.

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Über wertvolle und vergeudete Zeit

Im Buch »Ketala« von Fatou Diome bin ich auf folgendes Zitat gestoßen:

Ein Abend in einem Leben ist manchmal ein Leben in einem Abend.

Dieser Satz ist so einfach wie wahr: Da scheint beispielsweise den ganzen Tag die Sonne, es ist Samstag, man hat nichts vor und unternimmt einfach so eine kleine Fahrradtour. Das Wetter ist schön und Kilometer um Kilometer rollen sich ab – und irgendwann stellst du fest, dass du fast zwanzig davon hinter dich gebracht hast. Du machst dich auf den Rückweg, kehrst zwischendurch ein, findest zufällig ein Weinfest vor, trinkst später im Biergarten in der untergehenden Sonne einen kühlen Drink und fragst dich, wieso nicht einfach jeder Tag so sein könnte. Das sind ganze Tage voller Glück.

Aber auch Abende können so sein. Während eines stressigen Tages, der keine Aussicht auf Besserung verspricht, kann sich wie aus dem Nichts alles zum Guten ändern. Oder: Ein Grillabend mit Freunden. Ein Leseabend auf der Couch. Ein Abend in der Badewanne. Ein verschlafener Abend. Ein Abend mit Trash-TV. Ein Abend im besten Restaurant der Stadt. Ein Abend mit der Familie…

Es sind nur ein paar Stunden im Leben, aber sie sind so viel wert wie viele Monate in der Alltagstretmühle. Wie sagte schon Kafka?

Jeder, der sich die Fähigkeit erhält, Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.

Kleider machen Leute

Kleider machen Leute.

So war es schon immer, und womöglich wird das auch für immer so sein. Die seltenen Fälle, in denen ich die täglichen Erledigungen in einem maßgeschneiderten Hemd absolviere, sprechen für sich. Breiteres Lächeln an allen Kassen, zuvorkommendere Mitarbeiter und Kunden, freundlicherer Umgang allerorten. Ich nenne das den „Pretty Woman Effekt“, ganz nach dieser herrlichen Szene im Klamottenladen (YouTube).

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