Im Buch »Ketala« von Fatou Diome bin ich auf folgendes Zitat gestoßen:
Freiheit, Freiheit, o süßes Wort in aller Munde. Leicht zu verlangen, schwer zu erlangen, so ist die Freiheit. […] Verzicht, Schmerz und Kampf sind die Lianenstränge, die zur Freiheit führen. Um sie zu erreichen, muß man sich mutig über den Abgrund wagen. Wer den freien Fall fürchtet, klammert sich an den Baum des Bereuens. Freiheit ist kein gemachtes Nest, sondern eine wilde Liane, die dich trägt oder fallen läßt. Dieser Ungewissheit ziehen viele das sichere Mittelmaß vor.
Freiheit als Gut, für das man kämpfen muss? Dem stimme ich teilweise zu. Wer in Deutschland geboren wird, muss sich seine Freiheit in aller Regel nicht erst erarbeiten, dafür bietet dieses Land ein bereits gut gepolstertes, warmes Nest. Jedoch: Das ist wahrlich nicht überall auf unserem Globus so, um das zu erfahren, braucht man nur wahllos irgendeine Tageszeitung aufzuschlagen.