Tweetbot vs. Twitterrific

Seit Jahren bin ich zufriedener Tweetbot-Nutzer. Davor hatte ich zwei-drei andere Apps, die aber allesamt durchwachsen bis schlecht waren, und seit ich vor einigen Jahren Tweetbot kennen gelernt habe, bin ich damit zu 100 Prozent zufrieden. Naja, vielleicht nicht ganz hundert… denn neulich bekam ich irgendwo Twitterific in die Hände. Und das hat mir gezeigt, was an Tweetbot fehlt: Leichtigkeit. Twitterific ist easy-to-use, schwimmt voll auf der iOS 7-Welle und lässt Twitter total anders aussehen. Man kann sogar aus einer Reihe von Schriftarten wählen und es gibt eine Nachtfunktion, bei der die Farben abends angepasst werden, gerne auch automatisch. Tweetbot wirkt dagegen irgendwie schwerfällig und in der derzeitigen, veralteten Version für das iPad sogar ziemlich düster. Schwerfällig meint nicht die Reaktionsgeschwindigkeit, sondern nur die Optik.

Aber! Twitterific fehlt es an Professionalität. Der Tweetmarker zum Beispiel tut, was er soll, aber es lässt sich nicht zur neuesten Stelle scrollen. Ein Weiterlesen in der Timeline, während ein Foto lädt (bei Edge kann das ja mal etwas dauern), ist nicht möglich. Entwürfe zu speichern ist ebenfalls nicht möglich, die App merkt sich lediglich den letzten nicht verschickten Tweet. Die Listen zu laden ist ziemlich umständlich. Die schnell-Bedienung in jedem Tweet müsste weiter durchdacht sein. Und so weiter!

Trotzdem habe ich Twitterific eine ehrliche Chance eingeräumt: Tweetbot wurde in einen Ordner verbannt, auch die Push-Mitteilungen gewechselt und ich habe einige Tage komplett Twitterific genutzt. Das Ergebnis: Twitter hat mehr Spaß gemacht! Aber es war auch mit kleinen Ärgernissen verbunden, die mich ständig daran erinnert haben, dass Twitterific irgendwie noch nicht erwachsen zu sein scheint. Nach ein paar Tagen habe ich es nicht mehr ausgehalten und musste wieder zurück zu Tweetbot wechseln.

Mein Fazit: Sollte sich Twitterific an den richtigen Stellen verbessern, dann wechsle ich, ohne lange zu überlegen. Aber bis dahin muss ich Tweetbot treu bleiben – Funktionen wiegen für mich schwerer als Design.

Die letzte Woche auf Twitter

Twitter ist momentan ein wenig anstrengend. „Wetten, dass…?“ und insbesondere Markus #Lanz werden runter gemacht, es gibt sogar eine Online-Petition gegen ihn als Moderator. Man fragt sich, warum die betreffenden Personen nicht einfach den Fernseher ausschalten.“Wetten, dass…?“ ist seit Jahren nicht mehr das, was es mal war; schon zu Gottschalks Zeiten hat es sich verändert. Das wird auch eine Online-Petition nicht richten können.

Außerdem findet wieder einmal das #Dschungelcamp statt, das wohl neben #Frauentausch das niveauloseste deutsche Trash-Format ist. Neulich habe ich aus Versehen rein gezappt und konnte nach fünf Minuten nicht mehr zusehen. Ja, es gab Zeiten, in denen ich mir das angeschaut habe. Aber jedes Mal mit einem unguten Gefühl im Magen, und das lag nicht nur an den Maden und dem Känguruh-Anus (guten Appetit).  Nennt mich spießig oder altbacken, aber die Zeiten, in denen ich diesem Kram meine Freizeit geopfert habe, sind vorbei.

Aber genug gelästert (Stichwort: Mute-Filter). Es finden sich nämlich weiterhin – und das ist das Tolle – die guten, witzreichen, kreativen und nachdenklichen Tweets, die Twitter überhaupt zu dem machen, was es ist: spannend!

Eigentlich vergebe ich nicht so oft Sternchen. Nicht, weil ich so geizig damit bin, sondern weil ich es schlichtweg meistens vergesse. In der letzten Woche aber habe ich fast jeden Tag daran gedacht! Und die Ergebnisse möchte ich gerne mit euch teilen:

https://twitter.com/FrauRosenberg/status/426596400055746560