WMDEDGT – 5. März 2025

„Was machst du eigentlich den ganzen Tag“, kurz #wmdedgt, ist eine Idee von Frau Brüllen zur Förderung der Kultur des Tagebuchbloggens und findet an jedem 5. eines Monats statt.

„In meinem Beruf ist langweilig etwas Gutes“, sagte neulich der Zahnarzt. Mein Tag war heute auch vergleichsweise langweilig, was aber ebenfalls nichts Schlechtes ist, im Gegenteil. Zum Frühstück gab es Spiegelei, einfach so, mitten in der Woche, warum denn auch nicht. Der Vormittag zog sich ziemlich, obwohl ausreichend Arbeit anstand. Es ist die Allergie, erkannte ich irgendwann, die dafür sorgt, dass ich bleischwer bin. Frühling ist ja nichts, worauf sich eingefleischte Allergiker so richtig freuen. Sonne, schön, ja, aber zu einem Preis.

Darum schob ich mittags statt Essen einfach ein Schläfchen ein. Eine halbe Stunde Powernap, danach gab’s Kaffee, der versehentlich ziemlich stark wurde, aber das passte gut: Für den Nachmittag war die Vorstellung einer Software vorgesehen, und da musste ich aufpassen und schlaue Fragen stellen. Das wurde dann auch ganz kurzweilig, und wenn man da so ins Plaudern oder halt Fragenstellen kommt, fliegt die Zeit nur so vorbei.

Währenddessen kam eine lang ersehnte Nachricht: Meine neue Brille war fertig, ich berichtete. Also fuhr ich nach der Arbeit spontan in die Innenstadt. Auf der Fahrt dann ein one-in-a-million-Erlebnis: Vom Sportplatz neben der Hauptstraße flog ein Fußball direkt vor mein Auto. Es war zu keiner Zeit gefährlich, wir fuhren alle vorsichtig um den Ball herum. Aber wollte mir das Universum damit vielleicht etwas sagen? Wäre heute ein guter Tag für Lotto gewesen oder hätte ich besser gar nicht erst vor die Tür gehen sollen? Ich brauche klarere Aussagen!

Der Besuch in der Stadt war ziemlich kurz: Neue Brille geholt (meine Güte, die Welt ist plötzlich hochauflösend, dafür wird mir aber auch bei schnellen Kopfbewegungen schwummerig), Mandarinen erstanden, geiles Walnussbrot gekauft. Beim Bezahlen stand neben dem Parkscheinautomaten eine Einkaufstasche. Vielleicht hätte diese Person besser heute die Wohnung nicht verlassen und hat etwaige Zeichen des Universums ebenfalls nicht richtig gedeutet. In Ermangelung sinnvoller Alternativen ließ ich die Tüte stehen und fuhr heim, natürlich ohne dabei schnelle Kopfbewegungen zu machen. Auf der Fahrt überkam mich Heißhunger und ich stibitzte eine Scheibe des Walnussbrots. Schade, dass ich keine Butter hatte.

Zurück zu Hause ein bisschen aufgeräumt. Die Küche verwandelt sich innerhalb kürzester Zeit von ganz allein in ein Schlachtfeld, wenn man nicht rechtzeitig Einhalt gebietet. Sagen wir so: das war knapp. Knapp war es auch, weil kurz danach ein spontaner Essensgast vor der Tür stand. Während mein Freund kochte, servierte ich Gin Tonic und dachte: „Wie beim Spiegelei: Mitten in der Woche, aber warum denn auch nicht.“


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