Unter „Was machst du eigentlich den ganzen Tag“, kurz #wmdedgt, versammeln sich die Tagebuchbloggenden an jedem 5. eines Monats und berichten vom Tag. Initiiert wurde das von Frau Brüllen und ich mache heute auch mal mit.
Als der Wecker arbeitstagsüblich um 6:20 Uhr klingelt, bin ich schon halb wach. Dieser Tag wird anders als andere und ich grüble, ob ich dafür noch etwas planen muss. Zehn Minuten snoozen, dann stehe ich auf.
Heute ist zuerst Homeoffice angesagt, das ist hervorragend. Bei Kaffee und Käsebrot checke ich die E-Mails, beantworte ein paar Fragen und bearbeite einige Aufgaben. Derweil macht auch der Corona-Teststreifen seinen Job und wird etwas später nur einen Strich zeigen. Auch wenn der Test noch bis ins kommende Jahr haltbar ist, ist im heißen Sommer wohl ein guter Teil der Testflüssigkeit verdunstet. Ich kann es ihr nicht verdenken.
Um kurz vor elf endet mein Arbeitstag. Das könnte gern immer so sein, finde ich. Ich packe ein paar Sachen und dann geht’s los zu einem Kurztrip in die Nähe von Frankfurt. Die Familie hat geladen, es gilt eine Feierlichkeit zu zelebrieren. Von Bonn nach Frankfurt fährt es sich gut, aber die Strecke zieht sich jedes Mal doch ein bisschen wie Gummi. Wir kommen um 13:30 Uhr fast auf die Minute pünktlich, sogar trotz etwas Stau und Pinkelpause – darauf bin ich ziemlich stolz.
Dann: Familie. Es ist wuselig, alle reden durcheinander, jedem ist heiß. Bei Kaffee und Kuchen werden alte und neue Geschichten erzählt, Geschenke werden überreicht und natürlich machen wir etwa tausend Fotos. Zwischendurch Sekt und plötzlich stehen weitere Gäste vor der Tür und sagen kurz hallo. Wer mag noch Kaffee, hast du die Kekse schon probiert, guck mal mein neues Spielzeug und das ist das Zeugnis aus dem letzten Schuljahr, bleibt ihr zum Abendessen?
Nein, denn die Zeit ist verflogen und wir wollen lieber wieder los, um nicht zu spät zu Hause zu sein, man wird ja nicht jünger und morgen ist wieder Alltag.
Wir verabschieden uns gegen 18 Uhr am Auto, ich will mal auf den Fahrersitz, was passiert wenn ich diesen Hebel drücke, wofür steht das P an diesem Knopf, kannst du mal hupen? Genau so habe ich früher auch versucht, doofe Abschiede hinaus zu zögern, ich muss innerlich sehr grinsen.
Auf der Rückfahrt dann viel Schweigen, wir haben alle genug geredet, lassen den sonnigen und intensiven Tag nachklingen. Mein Rücken schmerzt seit dem Aufwachen am Morgen und ist sehr unzufrieden mit der vielen Sitzerei heute – die Rückweg zieht sich darum noch mehr als der Hinweg.
Zurück zu Hause dann ein schnelles Abendessen und dann geht’s auf die Couch in die Waagerechte. Ein wenig lesen und dies hier schreiben.
Gegen 22:30 Uhr werde ich ins Bett gegangen sein.